Hey!
Weiß nicht, ob es ein wirkliches Forum-Thema ist?!
Mir gehts seit langer Zeit psychisch nicht gut und war deswegen kaum in der Schule in letzter Zeit. Ich darf weiterhin auf der Schule bleiben, aber ich muss jetzt die 12. wiederholen.
Ich fühle mich als totaler Versager und Loser, weil ich mal wieder nichts hinbekomme. Es war schon schwierig ein, zwei Freunde zu finden, aber jetzt muss ich noch den Jahrgang wechseln. Meine Freunde machen dann nächstes Jahr Abi während ich wieder alleine bin.
Ich will das alles nicht, aber meine Noten sind zu schlecht, dass ich das Abi nicht mehr schaffe.
Vielleicht bin ich auch zu dumm dazu, aber was soll ich stattdessen machen?
Irgendwie hatte ich im letzten halben Jahr eine Perspektive gefunden, indem ich eine Idee hatte, was ich gerne studieren möchte. Aber dafür benötige ich das kleine Latinum. Das Problem, ich hatte Französisch und kein Latein, daher kann ich das auch vergessen. Naja und ich brauche auch erst einmal das Abi, was ja auch fraglich ist.
Bin irgendwie echt verzweifelt.
Viele Grüße
Apollo aka Aeneas
Hallo Apollo,
was die UserInnen hier Dir aus ihrer Erfahrung und dem Mit-Gehen schreiben, ist doch großartig und sehr anerkennend: ich hoffe, es macht Dir Mut.
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Hoffentlich unterstützt Dein nahes Umfeld Dich, wenn eine Wiederholung ansteht.
Dann wirst Du das schaffen.
Und , bitte, blockiere Dich nicht, indem Du Dich zum Versager o.ä. stempelst.
Schwierig hätte ich selbst den Aspekt, Freunde in der Klase nicht mehr um mich zu haben, gefunden.
Wenn das nicht so ist, weil man weniger verwachsen ist mit der Klasse (ich weiß nicht wie es bei Dir ist), dann fällt eine Schwierigkeit weg.
Den Leistungsaspekt ... finde ich nachrangig. - Nicht jeder ist dann voll leistungsfähig, wenn die Jahrgangszahl das gerade vorschreibt.
Dazu muss viel stimmen und gut sein.
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Eine Klasse wiederholen: nimm es als Chance, wenn es so sein muss.
Es kann sein, dass Du dieses Jahr mehr einfach brauchst.
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LG -
bke - Christian
Hey Apollo,
Ich bin mir ganz sicher, dass du nicht zu dumm bist. So wie du schreibst, bist du im Gymnasium oder? Das ist wirklich wirklich hart. Auch ohne psychische Probleme. Ich habe die zehnte wiederholt, weil ich zehn Monate in der Klinik war und natürlich hinten und vorne nicht mehr mitgekommen bin. Und das war echt das beste, was ich hätte machen können. Die neue Jahrgangsstufe hat mich total verständnisvoll aufgenommen.
Ich kann deine Angst total nachvollziehen, dass deine Freunde Abi machen und von der Schule gehen und dich quasi irgendwo alleine lassen. Ich bin gerade in der elften Klasse, meine Freunde haben vor ein paar Wochen ihr Abi gemacht und sind jetzt in Italien oder Spanien fürs FSJ. Die die noch da, aber halt nicht mehr an der Schule sind, vermisse ich in den Pausen schon sehr. Aber wir haben außerschulisch ganz viel Kontakt.
Wichtig ist, dass du wohlwollend mit dir umgehst. du bist keine Versager. Wirklich nicht. Du hast dein bestes gegeben und das ist genug. Schule bringt einen an seine Grenzen und wenn man dann noch psychische Probleme obendrauf hat, ist es total verständlich, dass man vllt einen zweiten Anlauf braucht.
Das macht dich absolut nicht weniger wertvoll :)
Halt durch, auch wenn es gerade alles scheiße ist!
Ich wünsche dir, dass es dir ganz ganz bald besser geht,
Viele Grüße,
Bee
Hallo Apollo,
das Wiederholen wird sicher anstrengend und es wäre glaube ich nicht in Ordnung, das runter zu spielen. Ganz kurzer Schlenker zu mir: Ich habe mein Abi auch gaaaaanz gründlich gemacht und kann sehr gut verstehen, dass die Vorstellung, was jetzt so passieren wird, sich echt nicht gut anfühlt (allerdings sind Vorstellungen oft echt krasser, als die Realität). Du schreibst, ein Ziel würde helfen. Jetzt komme ich doch noch mal zu mir: Mir hat damals geholfen: Mit diesem Wisch "Abi" in der Hand konnte ich dann endlich das machen, was ich wirklich wollte. Etwas Sinnvolles studieren, was mich wirklich interessiert hat. Mit Menschen, die freiwillig da sind, nicht gezwungen werden, jeden Tag in die Schule zu trotten. Und ja, meine letzten Schuljahre waren dann auch einsam, aber ich hatte Glück und einige Menschen außerhalb der Schule, mit denen ich dann Zeit verbracht habe. Die Leute in der Schule waren nicht die, die mit mir Zeit verbringen wollten (und umgekehrt).
Also, meine Idee von einem möglichen Ziel: Die 12. durchziehen, die 13. ist dann eh besonders, weil es nicht mehr viel Unterricht gibt und dann eine der schönen Eintrittskarten in die Welt zu haben, die Dich mehr interessiert. Passt dieses Ziel für Dich?
Viele Grüße
bke-Stephan
Hallo alle zusammen!
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen und für das Mitmachen.
Es hilft tatsächlich ein kleines bisschen, zu wissen, dass man nicht alleine ist und ihr ähnliches durchgemacht habt.
Es ist nur so, dass ich bereits schon einmal wiederholt habe. Erst bin ich vom Gymnasium auf eine Gemeinschaftsschule mit Oberstufe gekommen und habe dann auch gleich noch einmal wiederholt, weil damals alles so schwierig. Es hat echt Jahre lange gedauert, bis ich Freunde gefunden habe.
Ich weiß, dass ich nicht einfach bin, neuen Menschen gegenüber skeptisch bin, eher misstraue als vertraue und einfach ganz andere Interessen habe - also der typische Freak.
wenn ich die 12. jetzt wiederholen muss, werde ich keine neuen Freunde finden, da mache ich mir nichts vor.
Und es ist ja auch jetzt schon so, dass wir nicht mehr so viel zusammen unternehmen, eben weil es mir psychisch so schlecht geht.
Die Welt dreht sich weiter, ich bleibe stehen und ich sehe wie alle anderen an mir vorbei ziehen. Wenn ich wenigstens ein Ziel hätte, worauf ich realistisch hinarbeiten oder mich freuen könnte.
Mir graut es wirklich schon vor dem ersten Schultag im neuen Jahrgang. Alle kennen sich, alle sind aufeinander eingespielt und ich bin der Neue, der es nicht gepackt hat und noch einmal wiederholen muss und dazu noch nicht einmal sympathisch...
Danke auch für die Tipps mit dem kleinen Latinum. Latein, wird an meiner Schule gar nicht angeboten. Von daher bleibt nur VHS oder im Internet lernen oder so. Wenn ich das überhaupt packe. Im Moment habe ich so viele andere Baustellen, da schaffe ich glaube ich nicht die Schule UND Latein lernen.
Vielleicht ist es auch besser so, denn ich wollte Kunstgeschichte studieren, weil ich es einfach sehr interessant finde, aber wie sehen die Jobs danach aus? Da gibt es nicht so viele gute Stellen.
Außerdem packe ich das alles sowie so nicht. Ich weiß nicht, was in 3 Monaten besser sein soll als jetzt. Ich habe jetzt ca. 2 Monate Zeit, gesund und fit zu werden, dass ich wieder zur Schule gehen kann. Ich weiß nicht wie das funktionieren soll. Mit einer Therapie wird es vielleicht besser, aber ich stehe erst einmal auf einer Warteliste.
Viele Grüße
Apollo aka Aeneas
Hi Apollo,
ich weiß genau wie du dich fühlst, ich werde dieses Jahr auch wiederholen müssen. Bei mir ist es die 10 Klasse und ich fühle mich auch wie ein Voll Versager. Meine ganze Klasse schreibt gerade Abschlussprüfungen und fangen dann im Herbst eine Ausbildung an. Naja, ich nicht. Ich finde aber, es kann auch ein Neuanfang sein. Und wir sind safe keine loser oder zu dumm. Wer mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, für den ist manchmal gefühlt alles doppelt so schwer. Und wenn man dann nicht regelmäßig in die Schule geht, wie soll man dann die Leistungen bringen wie jemand wer jede Stunde dabei ist?
Ich habe den Spruch gehört, wenn sich eine Tür schließt, dann öffnet sich eine neue oder sogar noch mehr neue. Und auch wenn ich es selbst oft nicht so sehen kann, denke ich es ist schon etwas dran. es geht immer wieder weiter. Man findet in jeder Klasse 1 oder 2 Leute die nett sind und zu einem passen.
Und du hast ja noch Zeit dir neue Perspektiven auszusuchen bis du Abi machst. Es gibt so viel interessantes und spannendes was man machen kann.
Ich hoffe die Erfahrungsberichte hier konnten dich etwas beruhigen.
Viele Grüße
My.life
Hi Apollo,
ich finde auch, dass das Thema hier gut ins Forum passt. Ich hatte letztes Schuljahr auch zu viele Fehlzeiten durch die Psychiatrie und war dann 8 Monate gar nicht mehr in der Schule. Dieses Jahr wiederhole ich deswegen die 11. Klasse. Ich kann gut verstehen, dass du dich wie ein Versager fühlst. Mir ging es genauso. Aber das bist du definitiv nicht und es ist auch nicht alles verloren, wenn man ein Schuljahr verliert. Ich habe dann auf eigenen Wunsch auch die Schule gewechselt, weil ich nochmal neu starten wollte. Und mir gefällt es hier so viel besser in der neuen Schule und ich komme auch wieder besser mit im Unterricht. Ich will dir sagen, dass es auch eine Chance sein kann. Also ich verstehe deine Angst und das bedeutet ja auch viel Veränderung und niemand kann vorhersagen, wie die neue Situation wird, aber es kann eben auch besser werden.
Ob das für dich in Frage kommt, das weiß ich nicht, aber ich bin zum Beispiel nach wie vor nicht Vollzeit in der Schule. Ich würde das psychisch immer noch nicht schaffen. Und meine Schule kann damit eigentlich gut umgehen. Ich kann trotzdem das normale Abitur machen und bin aber zurzeit von manchen Fächern befreit bzw. muss ich in manchen Fächern die Arbeiten mitschreiben, aber nicht am Unterricht teilnehmen. Ich muss das dann zuhause selbst nachholen, aber in manchen Fächern geht das gut. Zumindest dieses und nächstes Schuljahr. Wahrscheinlich geht das nicht in der 13., aber bis dahin habe ich Zeit mich an die Anforderungen zu gewöhnen und auch Zeit für Therapie und lernen mit mir und allem anderen klarzukommen. Dadurch schaffe ich es jetzt wieder öfter in die Schule zu gehen. Obwohl ich doch nach wie vor noch öfter fehle, aber nicht mehr so viel, dass ich den Anschluss verliere.
Ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft, was ich geschrieben habe, aber fühl dich nicht allein mit deinen Gefühlen und du musst dich absolut nicht schlecht fühlen, weil du wiederholen musst. Das ist wirklich kein Versagen!
Liebe Grüße
Feline
Hallo Apollo,
das ist ein gutes Thema fürs Forum, finde ich. Und du hast schon eine erste Rückmeldung bekommen.
Ich kann gut verstehen, dass es sich erstmal als Rückschlag anfühlt, das Jahr zu wiederholen. Wie wronggirl wünsche ich dir, dass du mit der Zeit auch die Vorteile erkennen kannst. Vielleicht kann die Tatsache, dass die Wiederholung nun klar ist, dich etwas entlasten für die letzten paar Schulwochen. Nicht, dass du dich völlig hängen lassen sollst, aber es geht nicht mehr um hop, oder top. Vielleicht steht jetzt auch an zu überlegen, was du für das nächste Schuljahr bräuchtest, um gut durchzukommen. Was könnte dir helfen regelmäßiger zur Schule zu gehen?
Zum Latinum: manchmal bieten auch die Unis einen Kurs an, um das kleine Latinum nachzuholen. Je nach Studiengang, können parallel dazu schon Kurse besucht werden, in anderen ist es nicht möglich.
Ich schicke dir eine große Portion Zuversicht und liebe Grüße,
bke-Ina
Hey Apollo,
Wenn es einem psychisch nicht gut geht oder das Leben einem Steine in den Weg wirft, ist es schlimm für einen selbst, wenn man dann noch wiederholen muss, seine gewohnte Klasse und das Umfeld verändert sich... Das ist schwer. Ich kenne das von mir. Ich habe das Abschlussjahr wiederholen müssen, weil ich in der Schule überhaupt nicht mehr folgen konnte... Und ja, auch die Fehltage zu viel wurden.
In eine neue Klasse zu kommen ist nicht einfach, aber deine Freunde sind noch da, das wird dir vielleicht ein klein wenig helfen können. In den Pausen und vor oder nach der Schule kannst du sie sehen, die Zeit wie gewohnt mit ihnen verbringen.
Und wenn sie dann von der Schule gehen, konntest du vielleicht schon etwas Anschluss in den neuen Klassen finden.
Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist, aber es liegt ganz bestimmt nicht daran, dass du dumm bist, dass du wiederholen musst.
Was ich dir aus meiner Erfahrung als kleinen Rat mitgeben könnte wäre, dass du versuchst, Stoff, den du schonmal mit bekommen und verstanden hast, trotzdem neu aufzuschreiben, also quasi, als würdest du ihn zum ersten Mal hören. Ich hab das am Anfang nicht gemacht und war dann irgendwann völlig durcheinander. Du kannst die alten Unterlagen aufheben, aber sie vielleicht erstmal beiseite tun und für das neue Schuljahr einen klaren Cut in deinen Unterlagen machen. Vielleicht wirst du es anders empfinden, mir zumindest hat es so geholfen, strukturierter zu bleiben.
Wegen dem Latinum...
Kannst du mal bei einem der Lateinlehrer nachfragen, ob sie eine AG anbieten würden? Du hast noch 2 Schuljahre, wenn ich mich nicht täusche, das dürfte zwar knapp werden, aber ich glaube von den Stunden her noch reichen (bin aber nicht zu 100% sicher). Ansonsten mal schauen, ob du es als Fernkurs, Abendkurs oder ähnliches machen kannst. Manche Volkshochschulen bieten das an. Du bräuchtest Latein auf Sprachniveau B1 für das kleine Latinum.
Ich wünsche dir sehr, dass du es im Lauf der Zeit als Chance und nicht als noch weitere Hürde empfinden kannst. Und dass das wiederholen dir hilft, an deiner beruflichen Perspektive dran zu bleiben.
Liebe Grüße
Girl